In der Eurozone dürften sich die Hoffnungen auf einen Aufschwung nicht erfüllen

In unserer Analyse »Eurozone: Die Vorzeichen stehen auf Rezession« vom 30. März sind wir mit Blick auf verschiedene weit vorausschauender Frühindikatoren zum Schluss gekommen, dass die massiv verschärften Finanzierungskonditionen zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung führen. Die aktuelle Publikation beschäftigt sich mit der Frage, wo genau der konjunkturelle Gegenwind herkommen dürfte. Unseres Erachtens werden spürbar rückläufige Investitionen und eine schwächere Exportnachfrage die Hauptbelastungsfaktoren sein. Der private Konsum sollte infolge der erheblich steigenden Löhne und Gehälter demgegenüber stabilisierend wirken, ebenso wie der Staatsverbrauch. Vor diesem Hintergrund bleiben wir bei unserer Einschätzung einer milden Rezession in den kommenden Quartalen.

In unserer Analyse »Eurozone: Die Vorzeichen stehen auf Rezession« vom 30. März sind wir mit Blick auf verschiedene weit vorausschauender Frühindikatoren zum Schluss gekommen, dass die massiv verschärften Finanzierungskonditionen zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung führen. Die aktuelle Publikation beschäftigt sich mit der Frage, wo genau der konjunkturelle Gegenwind herkommen dürfte. Unseres Erachtens werden spürbar rückläufige Investitionen und eine schwächere Exportnachfrage die Hauptbelastungsfaktoren sein. Der private Konsum sollte infolge der erheblich steigenden Löhne und Gehälter demgegenüber stabilisierend wirken, ebenso wie der Staatsverbrauch. Vor diesem Hintergrund bleiben wir bei unserer Einschätzung einer milden Rezession in den kommenden Quartalen.

In unserer Analyse Eurozone: Die Vorzeichen stehen auf Rezession vom 30. März 2023 hatten wir anhand einer Top-down-Betrachtung gezeigt, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Eurozone nicht auf einen baldigen Aufschwung, sondern auf eine Rezession hindeuten, trotz der günstigen Entwicklung zahlreicher Frühindikatoren wie beispielsweise des Composite-Einkaufsmanagerindex (EMI) seit dem vergangenen Herbst.

In dieser Publikation wollen wir nun anhand eines Bottom-up-Ansatzes untersuchen, woher der konjunkturelle Gegenwind kommen dürfte und wie stark er ausfallen könnte. Wir werden dazu auf die verschiedenen Verwendungskomponenten des BIP eingehen. Den Auftakt machen die Exporte, da diese als einzige Nachfragekomponente ausschliesslich exogen bestimmt sind.

Die Exportaussichten trüben sich ein

Die realen Ausfuhren aus der Eurozone sind 2022 kräftig gewachsen. Nach 10,5% im Jahr 2021 nahmen sie im vergangenen Jahr um 7,2% zu. Auch wenn sich der Zuwachs nach drei markanten Anstiegen in Folge im 4. Quartal 2022 auf 0,1% gegenüber dem Vorquartal abgeschwächt hat, ist das noch immer ein beachtliches Ergebnis. Vor allem, weil verschiedene Indikatoren auf eine schwächere Performance hingedeutet hatten.

Dazu gehört beispielsweise der Wettbewerbsfähigkeitsindikator der EU-Kommission. Der war im vergangenen Jahr angesichts der explodierenden Strom- und Gaspreise regelrecht eingebrochen und hatte somit einen Rückgang der Exporte aus der Währungsunion signalisiert (vgl. Abbildung 1). Dass die Ausfuhren dennoch um mehr als 7,0% zulegten, führen wir auf den immensen Produktionsstau zurück, der sich infolge der gestörten Lieferketten aufgebaut hatte. Viele Auslandsbestellungen aus dem Jahr 2021 und der ersten Jahreshälfte 2022 konnten wegen des weit verbreiteten Teilemangels erst mit grosser Verzögerung bedient werden.

Abb. 1: Unternehmen leiden weiterhin unter einer geringen Wettbewerbsfähigkeit

BILD

Quellen: EU-Kommission, Bantleon

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