Einen interessanten Einblick in die Arbeit eines Assetmanagers mit eigener Kapitalverwaltungsgesellschaft haben kürzlich zwei Spezialisten von Bantleon an der Universität Hannover gegeben: Alexander Peetz, General Counsel und Head of Legal & Compliance, und Jan Dismer, Leiter Relationship Management Finanzinstitute. Auf Einladung von Prof. Dr. Petra Buck-Heeb und der Forschungsstelle für Bank- und Kapitalmarktrecht sowie Kapitalmarktstrafrecht berichteten sie aus der Praxis, welche Wechselwirkung regulatorische Vorgaben auf die Kapitalanlage haben, aus welchen Blickwinkeln institutionelle Investoren Anlageentscheidungen treffen und welche Einsatzbereiche es für Juristen gibt. Anhand von Praxisbeispielen wurden zudem die Vorteile einer aktiven Bewirtschaftung der Kapitalanlagen gezeigt: von einer konjunkturbasierten Steuerung über die detaillierte Schuldneranalyse bis zur Orderausführung.
Jan Dismer stellte unter anderem die Arbeit des Allokationskomitees von Bantleon vor, das aus Spezialisten für verschiedene Anlageklassen besteht und sich mindestens einmal im Monat trifft. Dabei werden die strategischen und taktischen Entscheidungen des Unternehmens auf Basis aktueller Analysen und Marktindikatoren festgelegt. Zudem erklärte er die Bedeutung einer konsequenten Umsetzung der Best Execution: Durch die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Handelspartnern stellt Bantleon sicher, dass stets die besten Preise erzielt werden. Ergänzt wird dies durch eine rigorose Titelauswahl, die auf einer fundamentalen Bonitäts- und Relative-Value-Analyse basiert. So wird gewährleistet, dass nur die besten Anleihen in die Portfolios aufgenommen werden.
Anschließend stellte Alexander Peetz die rechtlichen Beziehungen im Investmentdreieck vor – bestehend aus Anleger, KVG und Verwahrstelle –, die durch detaillierte Verträge und strikte Compliance-Richtlinien geregelt werden. Die Einhaltung regulatorischer Vorgaben und die Sicherstellung einer transparenten Verwaltung des Investmentvermögens seien dabei zentrale Aufgaben der Rechtsabteilung und der Compliance-Funktion von Bantleon.
Darüber hinaus erläuterte er die spannenden und vielfältigen Aufgaben von Juristen in einer Kapitalverwaltungsgesellschaft. Handelt es sich bei den Kunden doch beispielsweise um Versicherungen, Kreditinstitute, Altersvorsorgeeinrichtungen, Stiftungen, Non-Profit-Organisationen oder sonstige Kapitalsammelstellen, die einer eigenen Regulatorik unterliegen und deshalb auch juristisch maßgeschneiderte Lösungen benötigen. Die juristische Tätigkeit bei einer Kapitalverwaltungsgesellschaft ist Peetz zufolge geprägt vom öffentlich-rechtlichen Aufsichtsrecht und Steuerrecht, vom investmentvertraglichen Zivilrecht und bei der Compliance-Funktion sogar von strafrechtrechtlichen Aspekten. Weil Bantleon in Deutschland, der Schweiz und grenzüberschreitend auch in Luxemburg tätig ist, gehört eine intensive Kommunikation mit den Aufsichtsbehörden BaFin, FINMA und CSSF zum Alltag.
Eine Kapitalverwaltungsgesellschaft, die wie die Bantleon Invest AG als Master-KVG am Markt agiert, biete einen guten Einstieg für Werkstudenten, Referendare und Berufseinsteiger, um die Finanzbranche kennenzulernen. Zum einen seien Juristen in der Rechtsabteilung, der Compliance-Funktion und der Fondsadministration gefragt, zum anderen die geschäftlichen Verbindungen zu Verwahrstellen, ausgelagerten Assetmanagern, Brokern, Kontrahenten, Wirtschaftsprüfern und Beratern für das berufliche Netzwerk interessant.
Bantleon bietet seit der Übernahme der früheren NORD/LB Asset Management AG (zuletzt Warburg Invest AG) aus Hannover heraus institutionellen und privaten Investoren die komplette Wertschöpfungskette im Asset Management: von der mehrfach ausgezeichneten Kapitalmarktanalyse über aktives, semi-aktives und regelbasiertes Portfolio Management bis zu einer eigenen Master-KVG.
